Film | Berlin – Ecke Bundesplatz

Berlin – Ecke Bundesplatz


Langzeitdokumentation 1986–2012 Regie: Hans-Georg Ullrich, Detlef Gumm Herausgeber: Peter Paul Kubitz

Vor 27 Jahren begannen Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich mit der Arbeit an ihrer Langzeitdokumentation BERLINECKE BUNDESPLATZ, in deren Mittelpunkt einige Bewohner aus einem ganz normalen Berliner Kiez stehen.

Berlin Wilmersdorf, Ecke Bundesplatz. Ein Viertel und seine Bewohner. Seit 1986 im Blick der Kamera: der Promianwalt, der bei spekulativen Geschäften scheitert; die türkische Putzkraft, die selbst Unternehmer wird; der Schornsteinfeger und sein Glück in der Liebe; die Musikerfamilie und das alternde, schwul-alternative Paar; die Frau, die es anders als ihre Mutter machen will und doch die familiären Strukturen nur reproduziert; die 89-jährige Hauswartsfrau, die selbst noch den Schnee schippt …

Erstmals liegen alle Filme vor, aktualisiert und fortgeschrieben.

Buchhinweis:
Claudia Lenssen: Berlin – Ecke Bundesplatz. Das Buch
240 Seiten, 55 Abb., Paperback
ISBN 978-3-8148-0199-5
erschienen im be.bra verlag, Berlin

Extras

Bonusmaterial: Skizzen ‒ Weitere Geschichten vom Bundesplatz (77 Min.)

20-seitiges Booklet:
- »Das Leben geht weiter. Zur DVD-Edition BERLINECKE BUNDESPLATZ« von Peter Paul Kubitz
- »Die besten Drehbücher schreibt das Leben – aber auch die härtesten.« Interview mit den Filmemachern Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
- Credits

Ausschnitt aus dem Booklet zur DVD-Edition BERLINECKE BUNDESPLATZ

Gumm: Ich sage gerne scherzhaft: BUNDESPLATZ macht süchtig. Viele Zuschauer wollen immer wieder wissen, wie es weitergeht im Leben dieses oder jenes Protagonisten. Da ist inzwischen eine richtige Fan-Gemeinde entstanden. […]

Erinnern Sie sich noch an die Anfänge des Projektes?

Gumm: Ursprünglich wollten wir ein ganzes Dorf oder auch eine kleinere Stadt oder den gesamten Bezirk einer Großstadt porträtieren. Dann kam aus dem WDR der Vorschlag: Bleibt doch unmittelbar in eurer Arbeitsgegend, also rund um das Filmbüro in Berlin-Wilmersdorf! Wir waren einverstanden und begannen dann im Kiez mit einer Postwurfsendung. Treppauf treppab verteilten wie die Anschreiben mit der Frage an unsere Nachbarn: Haben Sie Lust, können Sie sich vorstellen bei uns, bei diesem Filmvorhaben mitzuwirken?

Wie viele Personen haben Sie damals erreicht beziehungsweise angesprochen?

Ullrich: Erinnere ich es richtig so rund dreihundert in der unmittelbaren Umgebung, etwa ein Drittel haben wir schließlich in die engere Wahl genommen, weil wir in ihren Lebensbereichen all die Momente sahen, die uns für eine längere Filmarbeit wichtig schienen. […]
Am Ende ist da und bleibt vor allem große Dankbarkeit dafür, dass wir beide diese Filme machen konnten. […] Diese dokumentarische Erzählung über das Leben von Menschen in der Großstadt Berlin, ihre Geschichten, ihre Träume, ihr Alltag, der Blick auf unsere Gesellschaft, der sich über sie vermittelt, das bleibt. Für mich sind die Geschichten vom Bundesplatz in Berlin zusammengenommen auch Geschichten, die zur Geschichtsschreibung werden, Geschichten, die Zeugnis davon ablegen, wie wir im letzten Viertel des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts gelebt haben.

Inhaltsübersicht

Filme

DVD 1: Mütter und Töchter (88 Min.) / Die Köpcke Bande (88 Min.)
DVD 2: Die Aussteiger (99 Min.) / Der Yilmaz-Clan (88 Min.)
DVD 3: »Schön ist die Jugend …« (87 Min.) / Feine Leute (87 Min.)
DVD 4: Bäcker im Kiez (88 Min.) / Schornsteinfegerglück (88 Min.)
DVD 5: Vater, Mutter, Kind (88 Min.)
Bonusmaterial: Skizzen ‒ Weitere Geschichten vom Bundesplatz (77 Min.)

Credits
Herausgeber: Peter Paul Kubitz
Regie: Hans-Georg Ullrich, Detlef Gumm

Produktion: Känguruh Film GmbH, WDR (2012)
Produktionsland: D
Produktionsjahr: 1986-2012
Pressestimmen

»Man muss es als kleines Wunder feiern, dass so ein luxuriös zeitaufwendiges Projekt heute noch möglich ist.«SZ

»Faszinierend in der Vielfältigkeit des vollen Menschenlebens, anrührend, schockierend und belustigend.« Frankfurtrer Rundschau

»Hans-Georg Ulrich und Detlef Grimm machen Filme, die einen daran erinnern, was man im Fernsehen seit langem schon vergessen hat: dass es keinen Ersatz gibt für das Echte.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm haben mit ihrer eindrucksvollen Langzeitdokumentation ein herausragendes Stück deutscher Fernseh- und Zeitgeschichte geschaffen.« Christiane Ruff, Juryvorsitzende des Deutschen Fernsehpreises 2013

»Hautnah, mitlachend und -leidend, erlebt man, wie Kinder aufwachsen, Ehen entgleisen, Wünsche scheitern, Hoffnungen überdauern; wie unterschiedlich die Menschen Entscheidungen fällen und wie oft sie die Signale ihrer Krankheiten übersehen. Sichtbar wird aber auch ein West-Kiez, der sich nach der Wende zum Hauptstadtquartier aufmotzt; sichtbar wird, wie Arbeitsweisen nach und nach verschwinden.« DIE ZEIT

»Hier wird man älter, doch nicht weiser. Hier folgen Sorge, Frust und Krankheit keinem Drehbuch, in welchem irgendwann alles besser werden muss. Der Alltag ist ein stahlhartes Gebäude.« DER SPIEGEL

»Authentisch wie das Leben.« FAZ

»Ihre Methode war und ist bis heute die Emphatie, eine Form nachbarschaftlichen Zusammenseins, aus dem heraus die Situationen entstehen, in denen Menschen über sich und ihre Befindlichkeiten, über Glück, Arbeit, Träume, Scheitern erzählen, erstaunlich frei, konzis, humorvoll und selbstironisch.« TIP

»Das ist ein Sittenbild des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts…Diese unglaubliche Stadt Berlin kurz vor, während und nach der Wende, die Biografien, die Träume, die geplatzt sind, in diesen Filmen wird das ganze Leben ausgebreitet« SZ-MAGAZIN

»Ihren mit Sorgfalt montierten Szenen ist das Vorbild von August Sanders grossem Bilderreigen “Menschen des 20. Jahunderts” anzusehen, welcher damals der Weimarer Zeit ein Gesicht verlieh.« NZZ

»Die Filme erzählen nicht von dramatischen Lebensbrüchen, sondern vom Lebensglück, und wie man zeitlebens danach sucht. Dabei war die Kamera “ihren Leuten” immer ein aufmerksamer, aber nie indiskreter Begleiter. Das ist nicht zuletzt ein Geschenk an die Zuschauer. Mit “Berlin-Ecke Bundesplatz” blickt man in viele verschiedene Wohnzimmer, ohne sich dort je als Eindringling zu fühlen. « BADISCHE ZEITUNG

»Selten war Film so nah dran am Leben. Einfühlsame Dokumentarfilme, die süchtig machen und zum Nachdenken über das eigene Leben anregen.« ZITTY

Auszeichnungen

Für ihre Langzeitdokumentation BERLINECKE BUNDESPLATZ erhalten Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm den Preis für “Besondere Leistungen” des Deutschen Fernsehpreises 2013.

5 DVDs
im Schuber mit Booklet

lieferbar
€ 39,90


Best. Nr.: 4003
ISBN: 978-3-8488-4003-8
EAN: 978-3-8488-4003-8
FSK: Infoprogramm

Länge: ca. 800
Bild: PAL, Farbe, 4:3
Ton: Stereo
Sprache: Deutsch
Regionalcode: codefree

Label: absolut MEDIEN/Große Dokumentaristen
Edition: Die großen Dokumentaristen
Reihe: Die großen Dokumentaristen
Rubrik: Dokument
Genre: Biografie/Porträt, Langzeitdokumentation


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